28.1.2013: Wohnungswirtschaft und Experten energiesparenden Bauens bemängeln klaffende Lücke zwischen Theorie und Praxis

» Die gesamte Pressemitteilung mit Grafiken als PDF
» Veröffentlichung: Wohnungswirtschaft heute 2/2013
» Veröffentlichung: Energieportal
» Veröffentlichung: HLH News
» Veröffentlichung: Modernisierungs Magazin 3/2013 (S. 15)


Im Januar 2013 fand das 1. Expertentreffen Wohnen und Energie der Stiftung Energieeffizienz in Köln statt. Entscheider aus der Wohnungswirtschaft trafen sich mit Energieexperten des proKlima enercity-Fonds (Hannover), des IWU (Institut für Wohnen und Umwelt), des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, des vhW (Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.) und der Stadt Köln.

Die Energieexperten und anwesenden Vertreter der Erbbauverein Köln eG, der GWG 1897, der Gewog-Porz eG und der Bauverein-Ahlen eG bemängelten unisono für das energetische Bauen und Sanieren eine klaffende Lücke zwischen den theoretischen Berechnungen in der Planung und den real eintretenden Energie- und damit Emissionseinsparungen. Die Missstände auf Deutschlands derzeit bekanntester Großbaustelle BER erleben viele Teilnehmer als Alltag auf deutschen Baustellen.

Einigkeit herrschte darüber, dass diese Lücke nur durch eine gezielte Qualitätssicherung geschlossen werden kann. proKlima – Der enercity-Fonds (Hannover) hat dies bereits umgesetzt: proKlima zahlt für Solarwärmeanlagen neben einer Grundförderung nach dem ersten Betriebsjahr einen zweiten Förderbetrag nur dann und insoweit aus, wie sich ein tatsächlicher Solarertrag ergibt. Die energy-check Stiftung Energieeffizienz gemeinnützige GmbH stellte Ergebnisse einer Qualitätssicherung mit Garantieverträgen und Monitoring vor. Und siehe da: Die Einsparziele werden – im Gegensatz zu nicht-qualitätsgesicherten Anlagen – fast immer und spätestens nach gezielten Nachbesserungen erreicht.

Eine weitere Erkenntnis der Teilnehmer aus der Praxis: EnEV und KfW-Darlehn haben zwar eine zentrale Bedeutung im Bau- und Sanierungsgeschehen, ihre Lenkungswirkung verpufft jedoch ohne zusätzlichen Abgleich zwischen Berechnung und Praxis im laufenden Betrieb sehr häufig. Um EnEV und KfW-Förderung für die Umsetzung tatsächlich energiesparender Gebäude zu optimieren, wurde eine ergänzende Ausführungsverordnung zur Kontrolle und Visualisierung des tatsächlichen Energieverbrauchs vorgeschlagen. Angesichts der Überlastung der Fördergeber und der Komplexität des Themas sind einfache und verständliche Werkzeuge zur Qualitätssicherung notwendig, wie sie für die Nachkontrolle im Bereich effizienter Anlagentechnik beispielsweise mit dem energy-check BASIS-Monitoring bereitstehen.